Tourbeschreibung
Start in Syke
Was haben wir für ein Glück. Ideales Rennradwetter kündigt sich an, auch wenn der Tag mit 7 Grad ganz schön frisch begonnen hat. 7 RRs hatten sich angekündigt, und alle treffen rechtzeitig am Bahnhof ein. Einer hat gleich den Bahnsteig geentert. Doch da der Wind sich zwischenzeitlich gedreht hatte, starten wir direkt mit dem Rad nach Osnabrück. Für die Richtung günstige, nördliche Winde sind angesagt. Doch Petrus hält uns unterwegs zum Narren und lässt den Wind auf Südwest drehen. Macht aber nichts, da er nur schwach bläst.
Bekannte Wege
Auf bekannten Wegen radeln wir über Nordwohlde, Stühren und Holzhausen südlich an Harpstedt vorbei nach Beckeln. Der eine oder andere bekommt schon Kaffeeduft in die Nase, als wir uns Colnrade nähern. Doch Pustekuchen. Die Damen in der Backstube müssen heute mal auf uns verzichten. Wir nehmen noch die lächerlichen 7 Kilometer nach Goldenstedt unter die Räder. Nach einer Umrundung des Hartensbergsees steuern wir das Bäckereicafé Diekhaus an. Erste Bäckerpause nach 42 Kilometern. Wir können draußen sitzen, und genießen die Pause im herbstlichen Sonnenschein bei angenehmen 21 Grad.
Entlang der Moore
Es geht weiter ab in die Weiten der Moorgebiete zwischen Barnstorf, Diepholz und Vechta. Bis kurz vor Vechta sind die Wege alle asphaltiert und gut zu fahren. Doch dann rächt sich die Entscheidung, den Weg durch die Waldgebiete um Gut Füchtel und Welpe zu nehmen. Ein paar Kilometer Schotter erfordern geschicktes Manövrieren zwischen den größeren Steinen hindurch. Endlich, am südlichen Stadtrand von Vechta, bekommen wir wieder asphaltierte Wege, unterbrochen von einer nicht zu vermeidenden, kurzen Schotterpassage im Wald bei Lohne.
Hinter Lohne geht es allmählich wieder aufwärts in die hügelige Geest. Ab Kroge dürfen wir einen schön glatten Radweg befahren, der uns an der Kreisstraße entlang über Ehrendorf nach Steinfeld bringt. Hier ist die zweite Bäckerpause angesagt in Overmeyers Café bei Kilometer 77. Draußen sitzen geht nicht: Man hat nicht genug Stühle. Drinnen ist es etwas altbacken, aber wir werden freundlich bedient. Das alte Ortszentrum wirkt wie ausgestorben. Kaum ein Geschäft hat hier überlebt. Das geschäftliche Leben spielt sich weitestgehend an der B214 ab, im üblichen Rahmen: Takko, NKD, Ernstings usw.
Dammer Berge und Wiehengebirge
Nach der Pause geht es auf die lange Gerade nach Langenberg. Ein langweiliger Abschnitt erwartet uns. Im Ortsbereich Steinfeld mildert kein bisschen Grün die Tristesse der viel zu breiten Straße. Hinter Langenberg macht das Radeln dagegen wieder mehr Spaß. Es geht hinauf in die Dammer Berge. Um über die Berge Richtung Osnabrück zu gelangen, müssen wir einen Bogen nach Neuenkirchen schlagen, queren dabei zweimal die Autobahn. In Wahlde biegen wir in ein kleines Sträßchen ab, das uns zum Schwanenteich mitten im Wald bringt. Hier legen wir eine kurze Rast und Fotopause ein, bevor wir endgültig bergab in die Niederung zwischen Dammer Bergen und Wiehengebirge rollen.
In Vörden müssen wir noch einmal auf Hauptstraßen. Doch erstaunlicherweise herrscht kaum Verkehr. Sonst rollen hier häufig zahllose LKWs auf Mautumgehungs-Schleichwegen durch die Straßen. Nachdem wir den kleinen Ort hinter uns gelassen haben, tauchen wir ein in ein Niederungsgebiet, an dessen östlichem Rand der Dümmer liegt. Vor uns kündigen sich Steigungen an. Das Wiehengebirge wirkt dadurch, dass es unvermittelt aus der Niederung aufsteigt, höher als es tatsächlich ist. Der Aufstieg am Kalkrieser Berg entlang war dennoch nicht ohne. 115 Meter üNN weist das Höhenprofil als Maximalhöhe aus. Oben angekommen bleiben wir erst einmal auf der Höhe, bevor uns eine lange Abfahrt flott hinunter in das Nettetal und nach Rulle befördert. Es geht noch einmal kurz hoch, bevor wir durch das Nettetal in den Osnabrücker Stadtteil Haste hinein fahren.
Da wir schon spät dran sind, radeln wir auf Schleichwegen um die Innenstadt herum über den Sonnenhügel und an KMF Germany vorbei direkt zum Hauptbahnhof. Hier bietet uns die kleine Bahnhofskneipe 'Abgefahren' schöne Außensitzplätze für ein Abschluss-Kaltgetränk, bevor wir den RE nach Syke entern, der schon auf Gleis 5 bereit steht. Der Fahrradwaggon in der Mitte des Zuges ist vollkommen leer. So können wir die Tour ganz entspannt, ein wenig beeinträchtigt durch den corona-bedingten Mund- und Nasenschutz, bei einer erholsamen Bahnfahrt ausklingen lassen.
ug 2020-09-02
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