Wir starten heute zu viert bei Windjackenwetter. Die Sonne versteckt sich immer wieder, scheint aber die meiste Zeit, sodass man bald auf den Windschutz verzichten kann. Pausenziel ist ein Bäcker in Huchting, nicht dass uns dieser sozial belastete Stadtteil so besonders reizen würde - rennradmäßig ist diese ganze Gegend gar eine Katastrophe - nein, der Wind kommt aus Nordwest, und wir haben ab Huchting Rückenwind für den Rückweg.
Wir fahren mal wieder über Gessel, Hohen Berg und Ristedt Richtung Neukrug. Hier stört nur die leidige Schotterpiste in der Grenzregion zwischen Syke und Seckenhausen. In Neukrug queren wir die B51 und halten nordwärts auf den Sibersee und Stuhr zu. Nun wird es hakelig, hinzu kommt noch der vorzeitige Schulschluss zu Beginn der Sommerferien. Alle Schleichwege sind stark befahren, vor den Schulen das übliche Elterntaxi-Chaos. Aber wir wurschteln uns irgendwie durch. Die am Computer ermittelte Strecke durch Huchting erweist sich als Flop, dreimal queren wir die Bahnstrecke durch fiese Drängelgitter-Verhaue hindurch. Warum die da noch stehen, obwohl die Strecke mehr oder wenig unbefahren ist, ist vielleicht Bremer Sturheit geschuldet. Endlich am Pausenziel angelangt, begegnet uns mal wieder ein typisch harscher, bremischer Ton, mit dem unsere Bestellungen abgehandelt werden. Das hält uns aber alles nicht davon ab, die Pause zu genießen.
Der Rückweg beginnt kühl, die Sonne hat sich mal wieder hinter Wolken versteckt, aber wir sind schon nach ein paar Pedalumdrehungen auf den schönen Wegen durch die Kladdinger Wiesen. Weiter geht es an der Ochtum entlang, Endlich können wir mal wieder ordentlich Dampf machen. Das ändert sich leider allzu bald. Fieser Schotter fordert zu vorsichtiger Fahrt auf. Der eine Kilometer entlang des Flughafens hat es merkwürdigerweise nie zu einer Asphaltdecke gebracht. Im Gegenteil: Man haut immer wieder neuen Schotter auf die Piste, und überlässt es den Radfahrern, für einigermaßen glatte Fahrspuren zu sorgen. Gedankenlosigkeit, Frechheit, wer weiß, wer oder was für diesen Zustand verantwortlich ist. Hinter dem Ochtumpark geht es wieder auf schönen Wegen nach Leeste. Hier entdeckt der Autor zu seiner Freude an einem nicht geplanten Umweg ein 'neues' Telefonhäuschen, ausgeschmückt mit einer Schaufensterpuppe, ein 'Puppenhäuschen sozusagen, für seine virtuelle Telefonhäuschen-Sammlung. Von Leeste aus halten wir uns Richtung Bahn und gelangen über Gessel flott zurück in die Syker Innenstadt.
ug 2019/07/03